Eine große Runde von interessierten Menschen stand am Montag, 02.08.2021, vor dem KOMPA Ev. Kinder- und Jugendzentrum Altenkirchen und lauschte den Grußworten zur Ausstellungseröffnung der Fotoausstellung „Unsere Stigmata“. Dominic Pritz, pädagogischer Mitarbeiter des KOMPA und neben Lisa Rosbach Mitinitiator des Kooperationsprojekts freute sich über so viel Interesse an der Ausstellung und am Thema. Er bedankte sich bei allen, die dieses eindrucksvolle und emotionale Fotoprojekt ermöglicht haben, bei Silvana Denker, einer international tätigen Fotografin, und besonders bei „Der Paritätische – Gesamtverband“ für die finanzielle Förderung. Ohne die großartige Zusammenarbeit mit Silke Seyler vom Mehrgenerationenhaus und Axel Karger, Medienpädagoge im Kreismedienzentrum Altenkirchen, Tanzpädagogin Ute Fährmann und mehreren Ehrenamtlichen sei „Unsere Stigmata“ nicht als ein solch umfassendes Projekt realisierbar gewesen. Neben den Bildern, die von Saal digital gedruckt und bezuschusst wurden, erklärte die Mainzer Band Hanne Kah ihr aktuelles Lied „Tell me who I am“ zur Projekthymne. Margit Strunk (Betreuungsverein Diakonie e.V., Träger des MGH) begrüßte die Anwesenden mit einer Empfehlung für den Song Everybody´s Free To Wear Sunscreen von Baz Luhrmann. Sichtbar berührt, beschrieb sie den Gänsehauteffekt, den dieses inhaltlich so passende Lied und das partizipative Projekt bei ihr auslösten. Reinhard Düngen sprach in Vertretung des Verbandsgemeindebürgermeisters Fred Jüngerich und betonte, wie wichtig die Auflehnung gegen Mobbing und Ausgrenzung im Alltag sei. Wenn alle das Grundgesetz „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ beherzigen würden, wäre eine Auseinandersetzung mit Stigmatisierung gar nicht nötig. Stadtbürgermeister Matthias Gibhardt bedankte sich für die Möglichkeit der Teilnahme am Fotoprojekt; auch er zeigte sich tief berührt und an eigene Mobbingerfahrungen erinnert. Das Projekt und die Ausstellung seien erste Schritte auf dem Weg zu einem neuen Miteinander in der Stadt Altenkirchen. Die Ausstellung „Unsere Stigmata“ sei kein Abschluss, sondern ein Doppelpunkt, denn bei vielen habe sie etwas angestoßen.
Die Ausstellung in den Räumen des „ehemaligen Schlecker“, die Familie Kuss freundlicherweise für das Projekt vermietete, bildet ein generationenübergreifendes Problem. Die Besuchenden konnten sich in hygienekonformen Kleingruppen bewegende Interviews, die aussagekräftigen Fotos, Statements und Fakten in Ruhe ansehen. Bei leckerem Fingerfood des Restaurants Na endlich und alkoholfreien Getränken hatten alle die Möglichkeit sich intensiv auszutauschen. In den Gesprächen wurde deutlich, wie bewegend die Fotos und die Thematik für die Einzelnen waren und dass alle schon in irgendeiner Weise durch Mobbing und Stigmatisierung verletzt wurden.
Die Ausstellung ist noch bis zum 25.08.2021 Mo bis Fr 12-18 Uhr und Do ab 9 Uhr geöffnet. Termine in der Zeit vom 09.-20.08.2021 können unter 02681/5899 oder 0160/3798337 vereinbart werden.


